Abschied von Hermann "Billy" Pühringer

 

In tiefer Trauer möchten wir Ihnen mitteilen, dass Hermann Pühringer, oder „Billy“, wie wir ihn liebevoll nannten, verstorben ist. Billy war so etwas wie ein Urgestein des Fotoklubs Perg. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang war er Mitglied, viele Jahrzehnte davon und bis zuletzt hatte er zahlreiche Funktionen wie den Vizeobmann inne. Auch im Landesverband der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Lichtbildner war er als Funktionär tätig.

Billy war für die Zusammenstellung und Präsentation zahlreicher Diavorträge bei Meisterschaften verantwortlich. Seine musikalischen Fähigkeiten flossen in die Vertonung dieser Vorträge gekonnt ein. So organisierte er auch zahlreiche Diavorträge, in denen die historische Veränderung der Stadt Perg fotografisch dokumentiert wurde und die auf großes Interesse der Bevölkerung stießen.

Billy war auch redaktioneller Leiter und Herausgeber unserer Klubzeitung, die halbjährlich und später jährlich erschien und von den Mitgliedern mit großem Interesse erwartet wurde.

Wir verlieren mit Billy jemanden, für den vielleicht die Wettbewerbsfotografie  nicht das ganz große Ding war, der aber tief im Fotoklub verwurzelt war, der angepackt hat, wenn es für den Verein nötig war, der immer zur Verfügung stand, wenn Not am Mann war und auf den man sich immer hundertprozentig verlassen konnte. Billy, herzlichen Dank für deine Arbeit und deinen Einsatz für den Verein.

Was wir aber vor allem verlieren, ist das, was man als die „gute Seele“ des Vereins bezeichnet. In dieser Funktion als „gute Seele“, wenn ich das so bezeichnen darf, war Billy ein Unikat und vor allem ein humorvoller Mensch. Sein legendärer Humor wird uns unvergesslich bleiben, er war manchmal staubtrocken, mal spontan und dann wieder in eine längere Geschichte eingebaut, nichts konnte ihn aus der Ruhe bringen und es gab kein Thema, dem er nicht gewachsen gewesen wäre oder das ihm nur für einen kurzen Moment den Mund offen gelassen hätte. Vielleicht würde man die eine oder andere Bemerkung heute nicht mehr als politisch korrekt bezeichnen, aber sein Humor war immer liebevoll und vor allem herzlich, unheimlich pointiert, mit einem wahren Kern und so durfte er auch mancher Kollegin und manchem Kollegen verpackt in einem humorvollen Beitrag seine Meinung sagen, die das vielleicht sonst nicht akzeptiert hätten. Das durfte im Verein nur Billy tun.

Gab es mal einen Fauxpas eines Mitglieds, jemand legte den verkehrten Film ein oder wenn das Zählwerk bei einem 36er Film bei 42 noch immer nicht zum Stillstand kam, ein Objektiv ins Wasser fiel, die Chemikalien in der Dunkelkammer verwechselt wurden, jemand anstatt eines Objektivdeckels den passenden Deckel eines Marmeladeglases verwendete, oder ähnliches mehr, dann bereitete es Billy enormes Vergnügen in der Klubzeitung des langen und breiten, mit vielen Ausschmückungen und Übertreibungen darüber einen ganzen Roman zu erzählen.

Billy‘s Geselligkeit und sein Humor waren auch ein wesentlicher Bestandteil an Klubabenden und nachfolgenden sogenannten „fotografischen“ Diskussionen beim Stammtisch im Gasthaus Hofer oder bei gemeinsamen Fotoausflügen mit den Mitgliedern unseres Partnerklubs Schrobenhausen. Billy holte seine „Quetschn“ heraus, wie er seine Ziehharmonika nannte“  und der Abend war gerettet.

Lieber Billy, vielen, vielen Dank für deine Arbeit und deine Beiträge, die du für den Fotoklub geleistet hast. Diese Arbeit wird wohl in Zukunft jemand anderer machen müssen. Was uns aber fehlen wird und das wir nicht ersetzen können, ist deine Originalität, deine Liebenswürdigkeit und deine Einzigartigkeit. Sie werden uns fehlen -  D u  wirst uns fehlen.

Bedanken möchte ich mich persönlich auch bei dir für eine jahrzehntelange, wertvolle, gelebte Freundschaft.

Josef Gusenbauer

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